Homematic ist ein super System. Die zahlreichen verfügbaren Komponenten lassen kaum Wünsche offen.
Kaum !
Was aber, wenn die angebotenen Status-Anzeigen einfach nicht in das Erscheinungsbild der neuen Wohnzimmer-Einrichtung passen wollen, oder Euren Anforderungen nicht genügen ?
Selber bauen !
Meine Anforderungen waren:
- Grafik-fähig
- stromsparend
- groß ! Auch aus der Ferne (von der Couch) gut ablesbar
- kostengünstig
- ohne viele Kabel auskommen, Steuerungsmöglichkeiten per Funk
- sollte zur Wohnzimmer-Einrichtung “passen”.
- und natürlich mit Homematic flexibel ansteuerbar sein
Einsatzzwecke
Das Status-Display soll eingesetzt werden, um beispielsweise
- den aktuellen Status der verschiedenen Komponenten anzuzeigen (Alarmsystem, Außentemperatur, offene Fenster usw.)
- Zustände der einzelnen Räume (Temperatur, Heizung, Licht usw.) anzuzeigen
- usw.
So siehts aus… die fertige Lösung
Ein Display integriert in die Wohnztimmer-Möbel, hier hinter einer halbdurchlässigen Rauchglas-Scheibe montiert. Steuerbar per Homematic über MQTT oder über NodeRED im Raspberry Pi.
Das Display
Bei Auswahl der Hardware habe ich mich beim eigentlichen Display für eine 8×8 LED-Matrix entschieden. Diese gibt es mit 4 Modulen in Reihe auf einer Platine direkt mit passendem MAX7219 Controller zur einfachen Ansteuerung.
Damit ergeben sich 4x8x8 Pixel also 24×8 = 256 einzelne LEDs. Wem das noch nicht reicht, kann zwei dieser Module horizontal oder auch vertikal kombinieren und kommt auf 512 bzw. 48×8 oder 24×16 LED-Pixel. Denkbar wären vielleicht noch mehr davon, aber es könnte sein, dass der Controller an seine Grenzen kommt. Hierzu liegen mir noch keine Erfahrungswerte vor, die verwendete Software spricht von maximal 8 verwendbaren 8×8 Modulen.
Erfreulich: Ein 4er Modul kostet gerade mal um die 5 EUR. Ein einzelnes sogar nur 1,50 EUR. Ziel kostengünstig: erreicht ! Nur etwas Geduld mitbringen, die Lieferung aus China kann schonmal 6-8 Wochen dauern – dafür aber versandkostenfrei. Verrückte Globalisierung !
OK,. ein Display haben wir, aber wie kann die Homematic damit sprechen ?
Der Controller
Unser Allheilmittel: Der Arduino. Naja, nicht ganz. Der Arduino ist super, nur fehlt ihm etwas Entscheidendes: Die Netzwerk-Schnittstelle. Ein Netzwerk-Shield ? Geht, ist aber vergleichsweise zu teuer, zu umständlich, zu gross. Irgendwelche anderen Funk-Module ? Zu unflexibel für andere Einsatzzwecke. Also was tun ?
Es muss kein Arduino sein. Es reicht auch ein vergleichbarer Microcontroller, der die Netzwerkschnittstelle evtl. schon mitbringt und vielleicht noch leistiungsfähiger, aber wesentlich günstiger ist – bei genau so einfacher und komfortabler Programmierung.
Gibts nicht ? Doch ! Es lohnt sich wieder der Blick nach China:

ESP-8266 -12e Microcontroller – aus China ab 4 EUR zu bekommen. Hier in der Bastel-Version mit Breadboard-PINs.
Der Kandidat nennt sich ESP8266, hier in der Variante 12E abgebildet und bringt eine ganze Menge mit:
- 40 MHz CPU
- 4 MB Flash Speicher
- WLAN integriert
- USB-Programmer an Board
- sehr klein !
- über die Arduino-IDE programmierbar
- jede Menge GPIOs
Er bringt natürlich auch alle für Microcontroller erdenklichen Schnittstellen mit, so auch für den SPI-Bus, welchen wir für die Ansteuerung des LED-Controllers verwenden.
Den ESP 8266 gibt es noch in anderen Versionen, teilweise noch kleiner (Briefmarken-Format, dann aber ohne USB-Programmer) und günstiger.

Briefmarken-Format. ESP-8266 hier in der Mini-Version ohne Vollständige PIN-Ausführung, aber genau so leistungsstark incl. vollständiger WLAN-Schnittstelle. Der Transistor dient nur dem Größen-Vergleich
Verkabelung
ESP8266 und das LED-Modul können über den SPI-Bus miteinander verbunden werden. Dafür sind neben der Stromversorgung (3,3V + GND) nur noch 3 weitere Kabel nötig.

Ein starkes Team: ESP8266-12E und Max7219 LED-Matrix im 4er Paket – Gesamtpreis: 8,96 EUR incl. Kabel !
PIN-Belegung LED-Modul => ESP8266:
- DIN => D7
- CS => D8
- CLK => D5
- VIN => 3.3V
- GND => GND
Die Software
Dann fehlt jetzt nur noch die Software….
(Fortsetzung mit Teil 2 “Software” folgt in Kürze !)
Bleibt dran !
Viel Spaß beim Basteln….
Kami
1 Kommentar
zur 8×8 LED-Matrix:
Zitat: “Damit ergeben sich 4x8x8 Pixel also 24×8 = 256 … ”
Alternative Mathematik angewandt? 😉
Wie wäre es mit folgender Mathematik:
4×8 = 32 , 4x8x8 = 32×8 = 256 und
24×8 = 196
?
Das wären dann auch
512 bzw. 64×8 oder 32×16 statt 48×8 oder 24×16 pixel.
Bin gespannt, was ausser der Uhrzeit noch kommt.